09.01.2014
Von: Andi Goral

9. Januar 2014 report-k - Köln-Godorf - Toluol-Tank bei Shell-Raffinerie in Brand geraten


Heute Nachmittag gegen 15.00 Uhr ist ein Tank der Rheinland Raffinerie von Shell Deutschland Oil in Köln-Godorf in Brand geraten. Dabei ist es zu dunkler Rauchentwicklung über dem Werk gekommen. Shell fordert die Anwohner der Raffinerie auf, Türen und Fenster zu verschließen und sich bis auf weiteres nicht im Freien aufzuhalten. Die Werksfeuerwehr, Berufsfeuerwehr und Polizei sind vor Ort. Lifeticker von report-k:
18:42 Uhr > Der BUND kritisiert Shell [Hier die Erklärung im Wortlaut]Explosion in Kölner Shell-Raffinerie: BUND fordert Konsequenzen - Kritik an Krisenmanagement des Unternehmens / Zuverlässigkeit des Betreibers fraglichAnlässlich der Explosion in der Shell-Raffinerie in Köln-Godorf übt der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heftige Kritik an der Geschäftspolitik und dem Krisenmanagement des Unternehmens."Die seit Jahren andauernde Pannenserie hat heute einen neuen Höhepunkt erreicht", sagte der BUND-Experte Paul Kröfges. Das Pannen- und Gefahrenpotenzial der beiden Raffinerien der Firma Shell südlich von Köln (Godorf und Wesseling) und das Verhalten der Shell Betriebsleiter - und Kommunikationsbeauftragten seien nicht akzeptabel.Zuletzt hatte es im November im gleichen Betrieb eine Explosion mit Verletzten gegeben. Nach der heutigen Explosion eines mit Toluol befüllten Schwimmdachtanks waren nach den beim BUND eingehenden Beschwerden von Anwohnern bei Shell zeitnah keine Informationen zum Vorfall zu erhalten. Über das entsprechende Bürger- und Informationstelefon der Shell für den Notfall war auch eine Stunde nach der Explosion niemand zu erreichen. " Erst über Radiodurchsagen waren erste Informationen erhältlich, die aber auch eher von Rat- und Hilflosigkeit zeugten und sich auf die üblichen Warnungen beschränkten, d.h. Fenster und Türen zu schließen", kritisierte Kröfges. "Dieses Versagen ist offensichtlich systemimmanent, sobald der Ernstfall da ist, bricht die direkte Kommunikation im Chaos zusammen."Das jetzt behauptet wird, man habe den Brand unter Kontrolle und das brennende  Lösemittel Toluol  sei relativ ungiftig stellt nach Ansicht des BUND "eine unerhörte Verharmlosung" dar. " Toluol ist ein giftiger aromatischer Kohlenwasserstoff, bei dessen unvollständiger Verbrennung - neben massenweise krebsförderndem Ruß -auch erhebliche Mengen an ebenfalls krebsverursachenden polycyclischen Kohlenwasserstoffe  entstehen, die dann mit dem Ruß und mit der Luft über das südliche Köln verteilt werden", so Kröfges.Die Firma Shell müsse sich deshalb fragen lassen,  ob sie noch als der vom Gesetz geforderte zuverlässige Betreiber sei. Offensichtlich komme der versprochene Prozess der besseren Überwachung und die Sanierung der Altanalagen nicht so schnell voran, wie geplant.Nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz ist es möglich, Betreibern, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, die Betriebsgenehmigung zu entziehen. Der BUND wird deshalb dafür eintreten, dass das Geschehene lückenlos und exakt aufgeklärt wird. Insbesondere  die Frage der Betreibereignung und die Umsetzung erforderlicher Konsequenzen müssten schnellstmöglich angegangen werden. Vollständigen Lifeticker siehe unter: oeffnet eine andere Website in einem neuen Fensterhttp://www.report-k.de/Koeln/Blaulicht/Koeln-Godorf-Toluol-Tank-bei-Shell-Raffinerie-in-Brand-geraten-27622