17.04.2015
Von: P.Kröfges und J. Scheffer

17. April 2015 Stellungnahme des BUND NRW e.V. zum Ergebnis "Sachverständige Überprüfung des Sicherheitsmanagements der Rheinland Raffinerie der Shell Deutschland Oil GmbH (SDO)"


Allgemeines
Am 16.4.15 präsentieren die beauftragten Gutachter gemeinsam mit der Werksleitung der Rheinland Raffinerie (RR) der Fa. Shell der Öffentlichkeit das Ergebnis der Überprüfung des  Sicherheitsmanagements ihrer Anlagen am Standort Köln Godorf (RR Nord) und Wesseling (RR Süd). Diese Untersuchung war maßgeblich vom BUND angeregt und gefordert worden, da die Pannenserie bei der RR (Brände, Explosionen, Stoffaustritte) - zuletzt der Brand eines mit Toluol gefüllten Schwimmdachtanks am 9.1.14 in Godorf - allen Grund zu Besorgnis gab. Insgesamt besteht in der Region mit den beiden Raffineriekomplexen und den benachbarten großen Chemiebetrieben ein erhebliches Gefahrenpotenzial für Menschen undUmwelt.
Diese Einschätzung teilte auch das Umweltministerium und veranlasste u.a. die entsprechende Begutachtung. Federführend war hierbei die zuständige Bezirksregierung Köln, die entsprechende Ordnungsverfügungen erließ. Leider verhinderte die gleiche Bezirksregierung, dass ein vom BUND vorgeschlagener, zusätzlicher unabhängiger Gutachter (für die Umweltverbände Mitglied der
Kommission für Anlagensicherheit) in das Gutachterteam aufgenommen wurde, obwohl Shell und der Obergutachter dies begrüßt hätten. weiter heißt es: Weiter hatte der BUND angeregt, das Risikopotenzial des Standortes insgesamt zu bewerten.
Zitat aus dem BUND Schreiben vom 22.1.14:
"Mit Blick auf die erheblichen Gefahrenpotenziale im Kölner Süden bitten wir auch 3/ darum, nicht nur die Anlagen der Fa. Shell, sondern auch der EVONIK, die mit erheblichen Mengen Blausäure hantieren, in den Blick zusätzlicher Prüfungen zu nehmen. Wir weisen weiter darauf hin, dass es im Godorfer Hafen eine Vinylchlorid Tank- und Verladestation gibt, die ebenfalls sehr risikoreich ist. Hinzu kommt, dass hier
die Kölner Hafengesellschaft unvermindert weiter den Ausbau des Godorfer Hafens zu einem Containerhafen plant, dessen Betrieb dann unmittelbar mit dem Chemiehafen zusammen fällt. Auch dies muss einer zusätzlichen kritischen Würdigung unterzogen werden."
Die Gutachter sahen sich im Rahmen ihres Auftrages nicht imstande zu diesen Fragen Stellung zu nehmen. Wir sehen das als erhebliches Defizit an und fordern, dies bei künftigen Planungs- und Erweiterungsvorhaben z.B. dem nach wie vor geplanten Ausbau des Godorfer Hafens - verstärkt in den Fokus zu nehmen. Vollständige Stellungnahme siehe: