12.12.2015

12. Dezember 2015 AG C.E. Godorfer Hafen - Antwort zum Schreiben von IHK Präsident Dr. Görg


 

Aktionsgemeinschaft Contra Erweiterung Godorfer Hafen

Helmut Feld   An den Weiden 18   50999 Köln      helmut_feld@web.de

 

 

 

Herrn

Dr. Werner Görg

Präsident der Industrie und Handelskammer Köln

Unter Sachsenhausen 10-26

50667 Köln

 

 

12. Dezember 2015

 

Ihr Antwortschreiben vom 2. Dezember 2015 (Anlage)

Sehr geehrter Herr Dr. Görg,besten Dank für Ihre Antwort auf unser Schreiben vom  23. November d.J.. Ihr Fazit, dass die IHK-Köln dem geforderten Moratorium nicht zustimmt, hat uns nicht sehr überrascht. Überrascht  hat uns allerdings die äußerst magere Begründung der IHK für den  Ausbau des Godorfer Hafens. Denn immerhin geht es um die Entscheidung , 70-80 Mio ‚¬ öffentliche Gelder zu investieren und 150.000 qm des Naturschutzgebiets Sürther Aue zu zerstören.

Wir hatten eine sachgerechte Antwort auf unsere faktenbasierte Darstellung erwartet, dass sich in den in nächsten 20 Jahren die Nachfrage für den Containerumschlag lt. aktuellen Prognosen verdoppeln wird aber gleichzeitig auch das Kapazitätsangebot im Kölner Wirtschaftsraum sich verdoppelt. In diesen aktuellen Investitions-Kraftakt fließen an fünf Umschlagsstandorten - ohne Godorf - 245 Mio ‚¬ und zwar für Erweiterungen im Norden des Logistikbereichs Köln in (1) den Hafen Niehl (geplant lt. HGK Ratsbeschlussvorlage 2012) und  (2) das Bahn-Terminal Niehl-Nord (erste Ausbaustufe fertig 2015) sowie im Süden in die Häfen (3) Bonn (fertig 2012) und (4) Lülsdorf (geplant 2018) sowie das (5) Terminal Eifeltor (fertig 2012). Godorf als zusätzliche No. 6 wird also - jedenfalls in den nächsten 20 Jahren - nicht mehr gebraucht, der Hafen wäre damit eine teure Über- und Fehlinvestition mit entsprechenden Kosten langjähriger Unterauslastung.

Würde Godorf dennoch jetzt gebaut z. B. weil der Anteil der umweltverträglicheren Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße aus Umweltgründen unbedingt erhöht werden soll, wäre zumindest offen zu legen, inwieweit dies durch den Hafen Godorf überhaupt erzwungen werden kann und um wie viel diese Zusatzbedingung die an sich überflüssige Investition von 70-80 Mio ‚¬ und die Zerstörung von 150.000 qm des Naturschutzgebiets Sürther Aue verteuert.

Sehr geehrter Herr Dr. Görg. Sie waren über viele Jahre Mitglied von Vorständen - und auch deren Vorsitzender - in verschiedenen Gesellschaften der Gothaer Versicherungen. Investitionsprojekte in der Größenordnung von 70-80 Mio. ‚¬ wie der Godorfer Hafenausbau sind Ihnen dort sicher mehrfach zur Entscheidung vorgelegt worden. Eine Begründung der Erforderlichkeit wie in Ihrem Schreiben vom 7. Dezember hätte Ihnen und den für das Controlling Verantwortlichen dort sicher nicht genügt. Wir können nur hoffen, dass die vielen von der IHK geforderten Projekte zur Verbesserung der Verkehrsstruktur nicht auf ähnlich dünnen Begründungsbeinen stehen wie das Projekt Godorfer Hafenausbau seit 1988 gestanden hat.

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Helmut Feld                                      Dieter Neef

Aktionsgemeinschaft Contra Erweiterung Godorfer Hafen