17.12.2015
Von: Dieter Neef/ Helmut Feld

17. Dezember 2015 Antwort der AG Contra Erweiterung Godorfer Hafen zur PM des DGB/ Andreas Kossiski vom 14. 12. 2015


Andreas Kossiski, Geschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbunds NRW Region Köln Bonn, besteht unverändert auf der Errichtung eines Pharaonengrabes im Hafen Köln-Godorf!Unstrittig ist: Der Bau von Pyramiden im Godorfer Hafen würde jede Menge Arbeitsplätze schaffen. Und auch nach dem Ausbau wären diese Bauten hochwillkommen für Tourismusunternehmen wie die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), die für ihre Hafenrundfahrten ein äußerst attraktives neues Touristenziel hinzubekäme. Leider ignoriert der DGB-Geschäftsführer Andreas Kossiski die alles entscheidende Frage: Braucht es den Godorfer Hafen überhaupt, um diese Arbeitsplätze zu schaffen, oder geschieht das nicht bereits in üppigem Maße an verfügbaren anderen Standorten für Containerumschlag im Wirtschaftsraum Köln? Als bestünden keinerlei Alternativen begründet  der DGB-Geschäftsführer Andreas Kossiski den Ausbau in Godorf schlicht aufgrund von Behauptungen und völlig faktenfrei wie folgt: "Auf die Hafenerweiterung zu verzichten, ist die falsche Entscheidung...Der Ausbau ist für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in der Region äußerst wichtig! Er hat eine zentrale wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Bedeutung für die gesamte Region Köln-Bonn. Wir brauchen Godorf als einen leistungsfähigen Containerhafen, damit mehr Güter über den Rhein transportiert werden. Das reduziert den Lkw-Verkehr in der Stadt und der Region, entlastet die maroden Brücken und senkt die Schadstoffbelastung erheblich." Hätte sich der DGB-Geschäftsführer auch nur etwas mit den Alternativen und Fakten beschäftigt, wäre ihm schnell klar geworden, dass diese DGB-Wünsche zumindest bis 2030 bereits ohne Godorf in wunderbarer Weise in Erfüllung gehen: ·         Kapazitäten verdoppelt: Im Logistikraum Köln wurden und werden 254 Mio. ‚¬  - ohne Godorf - in 5 Umschlagsstandorte für Container investiert und  die Kapazitäten von insgesamt         1.5 auf 3.3 Mio. TEU verdoppelt. Damit werden zweifellos auch Arbeitsplätze geschaffen:

Analyse der Containerkapazitäten siehe im beigefügten Anhang

·         Marktvolumen verdoppelt: Der bis 2030 verfügbare Kapazitätszuwachs - ohne Godorf - entspricht dem Marktzuwachs bis 2030. Der Bundesverkehrswegeplan 2015 prognostiziert für die deutschen Seehäfen bzw. deren Hinterland für 2010-2030 nur noch ein Wachstum von +4.3 % p.a. gegenüber +6.0 % p.a. im BVWP 2007 für 2004-2025. Das entspricht  nur noch einer Verdoppelung statt einer Verdreifachung wie noch in den Boomjahren für Container vor 2008. Würde der Hafen Godorf als No. 6 - bzw. No. 4 im Süden - zusätzlich noch ausgebaut, entstünden nur Überkapazitäten mit entsprechend laufenden Kosten der Unterauslastung. Die Stadt Köln hat also gute und fundierte Gründe, sich die Investition von 70-80 Mio ‚¬ in Godorf zu ersparen und die 150.000 qm Naturschutzgebiet der Sürther Aue zu erhalten. Containerverkehr per LKW quer durch die Stadt kann durch behördliche Maßnahmen unterbunden werden. Helmut Feld         Dieter Neef