12.08.2019

30. Juli 2019 AG Hafen Mail zur SPD-Absage eines Gesprächstermins mit Herrn C. Joisten, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Köln

Sehr geehrter Herr Joisten, leider hat Frau Ehmke unseren gemeinsamen Termin für morgen soeben absagen müssen. Sie hätten einen sehr wichtigen Termin. Ich kann das nachvollziehen. Nach der Veranstaltung von "für Sürth" am 25.06.2019 in Sürth, Sie waren freundlicherweise zugegen, hatten Herr Görtz und ich am Ende der Veranstaltung Ihnen angeboten, die von uns (AG Hafen) in der Veranstaltung angeführten Daten zum Hafen Godorf und seinem angedachten Ausbau Ihnen gerne im Datail zu erläutern. Dafür vereinbarten wir neulich den morgigen Tag. Unsere Untersuchungen zum Projekt "Godorfer Hafenausbau" und insbesondere des immer wieder angeführten LKW-Verkehrs in Köln bei Nichtbau des Hafens wollten wir Ihnen morgen an sich persönlich übergeben. Da der Termin nun ausfällt, sende ich Ihnen unsere Untersuchung zu dem Thema elektronisch im Anhang dieser Mail zu. Die vor einigen Tagen in der hiesigen Presse dargestellten Erklärungen der IHK, HGK, aber auch Ihnen entbehren den Bezug zur Realität in der Sache. Wir, die AG Hafen, haben auf wenigen Seiten (7; S. 8 ist eine Leerseite) die Verhältnisse zum Hafenbetrieb und LKW-Verkehr anhand allgemein zugänglicher Daten zum Bundesverkehrswegeplan sowie der Daten des Statistischen Bundesamtes zur Binnenschiffahrt und des dortigen Güterverkehrs untersucht. Die Daten des Statistischen Bundesamtes beruhen auf den Angaben/Meldungen u. a. der HGK. Somit müßten sie in Ihrem Haus auch bekannt und gewertet sein. Zusammengefasst:   1. Seiten 2,3: massiv rückläufiger Güterumschlag in den Kölner Häfen führt dort zu einer deutlichen Unterauslastung;   2. Seiten 3, 4: im Containermarkt nur marginale Wachstumsraten von 1,1% p.a. für die BRD im Zeitraum 2010-2017, also noch geringes Wachstum; in Köln dagegen im selben Zeitraum eine Entwicklung von -1,6% p.a., also nahezu kontinuierliche Schrumpfung. Ohne Berücksichtigung des Niedrigwasserjahrs 2018, welches für Köln besonders durchschlägt.   3. Seiten 4-6 und 8: Die immer angeführten zu erwartenden 50.000 LKW-Fahrten in Köln von Süd nach Nord ohne den Godorfer Hafen sind eine von vollständiger Unkenntnis in der Sache angeführte Zahl. Bei einem Containerumschlag in Niehl I, und nur dort erfolgt dieser vom Wasser auf das Land oder umgekehrt, von 56.641 Stück über alle Größen hinweg in 2017 müßten bei "wahren" 50.000 alle Container in Niehl I aus dem Süden Kölns gekommen sein. Diese Aussage kann keiner ernsthaft unterstützen! Bisher sind die Stadtdaten immer von 30% us dem Süden ausgegangen. Dieses wäre dann rd. 17.000 Container.   4. Seiten 3,5,6 : Die bisherige Aussage dass der Ausbau des Hafens Godorf für die Wirtschaft und Einkommen im Süden Kölns von erheblicher Bedeutung sei, ist auch nicht zu halten. Der Hafen Bonn-Nord übernimmt den Containerverkehr der Wirtschaft aus dem Kölner Süden und sichert die dortigen Arbeitsplätze und Einkommen.   Bei Aufrechterhalten der bisherigen Aussagen wird man durch die eigenen Zahlen der HGK widerlegt. Transparenz und Wahrheit, auch in der politischen Aussage, wird jedoch eingefordert. Mir steht es keineswegs zu, Ihnen einen Vorschlag zu machen. Ihren Antrag im HA und Rat würde ich jedoch zurückziehen. Die gleichen Unterlagen, die ich Ihnen im Namen der AG Hafen hiermit zusende, erhalten alle Fraktionen im Rat der Stadt Köln rechtzeitig vor der Sitzung des HA am 05.08.2019.   Für das sehr angenehme Gespräch mit Ihnen in Sürth und Ihre Bereitschaft, sich mit uns zu treffen, danke ich Ihnen und verbleibe für heute   Mit freundlichen Grüßen   Klaus Otto Fruhner   (AG Hafen, Sprecher)